Südtirols fünfte Jahreszeit
Der Törggele-Brauch
Kaum neigt sich der Hochsommer dem Ende zu, steigt unter den Südtirolern die Vorfreude auf den Herbst, denn dann ist Törggelezeit. Was Törggelen genau ist und woher der Brauch kommt, verraten wir Ihnen hier
Auch wenn bei vielen das Sommergefühl noch überwiegt, werden die Tage bald wieder kürzer, die Blätter auf den Bäumen bunter, und die Südtiroler stellen sich auf ihre fünfte Jahreszeit ein, denn: Herbstzeit ist hier Törggelezeit. Von Oktober bis zur Vorweihnachtszeit werden Ernteprodukte, allen voran Südtiroler Weine und Kastanien, verkostet. Früher wurde dieser Brauch von den Bauern genutzt, um sich bei ihren Erntehelfern für die gelungene Ernte zu bedanken. In Buschenschänken und Gasthäusern werden hofeigene Köstlichkeiten aufgetischt, wie Schlutzkrapfen oder Gerstensuppe, gefolgt von einer Hausplatte mit Speckknödeln, Sauerkraut, Haus- und Blutwürsten. Den süßen Abschluss bilden Krapfen, gefüllt mit Mohn oder Marmelade. Was darf beim Törggelen noch auf keinen Fall fehlen? Gebratene Kastanien begleitet vom „Susen“, einem leicht vergorenen Traubenmost. Am besten Sie verbinden das Törggelen in Schenna mit einer Herbstwanderung durch buntgefärbte Laubwälder oder Weinreben vor unserer Haustür – unbeschreiblich.